Standort und Architektur von Baudenkmalen alter Hochkulturen aus der Sicht der terrestrischen Hintergrundstrahlung
von Dr. Hans-Dieter Langer, Niederwiesa

Die Siedlungsphysik geht davon aus, dass das Siedelverhalten der frühen Menschen durch Naturbeobachtungen geprägt war. Es geht im vorliegenden Beitrag um die Erforschung jener Gesetzmäßigkeiten, die bei der Standortwahl und bei der baulichen Gestaltung von Baudenkmalen eine Rolle gespielt haben, die heute überwiegend als Kultstätten bzw. Heiligtümer - radiästhetisch als Kraftorte, auch Orte der Kraft - eingestuft werden.

In diesem Sinne würde es eigentlich als kein Zufall anzusehen sein, wenn auf verlassenen Tempeln von Angkor riesige und zugleich höchst abartig gewachsene Bäume angetroffen werden. Könnten die Menschen nicht bewusst einen Platz gesucht, der bei Bäumen die Wuchskraft verstärkt, zugleich aber auf Dauer ihr normales Wuchsverhalten in dramatischer Weise stört? Waren nicht für die Germanen und viele andere alte Völker gewaltige Bäume, die so ähnlich ausgesehen haben müssen, die eigentlichen Heiligtümer?

 


 


 



Nun, es gibt noch andere bauliche Merkwürdigkeiten aus der Vorzeit, die es ebenfalls natürlich zu erklären gilt. Es sei an die Leylines des Alfred Watkins erinnert, auf denen ganze Generationen von Heiligtümern einschließlich altchristlicher Kirchen aufgereiht worden sind. Es scheint inzwischen, dass es sich um ein weltweit verbreitetes Phänomen handelt. Zudem steht die Ausrichtung alter Kirchen vielerorts im krassen Widerspruch zum päpstlichen Dekret der West-Ost-Orientierung. Man wird dies ebenso wie die öfters bauseitig ausgeführten Knicke in Kirchenachsen nicht auf Dauer den alten Baumeistern als Versehen in die Schuhe schieben können. Der Bestand mahnt viel zu häufig eine naturwissenschaftliche Erklärung an.

Linien wurden auch in vorchristlicher Zeit in die Wüstenlandschaft von Nazca gescharrt. Dabei fallen besonders ihre sternförmigen Kreuzungen auf, und die Bodenzeichnungen erweisen sich dort oft als Doppellinien. Ob die berühmten sternförmigen Straßensysteme vieler Heiligtümer der Welt die gleiche Symbolbedeutung haben?

In der Antike gab es auch die typischen nahezu rechtwinkligen Straßensysteme in Städten und Landschaften. Aber im Fall der Stadt Agrigent fällt sofort der merkwürdige Knick, ähnlich bei Kirchenachsen, im Netzwerk der überkommenen bzw. archäologisch erschlossenen Strassen auf. Den seltsamen Systembruch bestimmt offensichtlich der Verlauf eines Flusstales. Dies wiederum weiß die Geophysik sehr wohl auf die Grenzlinien von Mikroplatten der Erdkruste zurückzuführen. In der Geomorphologie ist zudem das erdumspannende System der orthogonalen und diagonalen Parallelrisssysteme bekannt. Wenn nun zwischen Bauwerken des Menschen und parallelen Erdkrustenrissen ein Zusammenhang besteht? Jedenfalls wäre dann die sternförmige Kreuzung schon aus geometrisch-statistischen Gründen überall auf der Erde ein notwendiges Zufallsergebnis.

 


 



Sicher wäre der Doppelriss unter unseren Füssen aus der Ferne (weil meist überlagert mit Sedimenten) keine an sich verwertbare Information, vielmehr kennt die Physik den messtechnischen Rissnachweis durch zahlreiche Feldanomalien, etwa magnetischer oder radioaktiver Herkunft. So gibt es Messergebnisse als Indizien, wonach auch terrestrische freie Neutronen beteiligt sein könnten. Der Autor entwickelte dafür das Modell der zwischen parallelen Doppelrissen geführten Neutronenwellen, die als Neutronen-Flächenstrahlen in die Biosphäre treten, s. Wetter-Boden-Mensch, H. 2/2004. Die teilweise stark gestörte Oberflächenzone der Erdkruste, auch als klüftige Oxidationszone bezeichnet, könnte allerdings etwa durch Reflexionseffekte Teile der Flächenstrahlen zu beliebig geformten und geneigten Teilstrahlen zerlegen, s. Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde, Bd. 26/2003.

Freie Neutronen, die zusätzlich in Lebewesen absorbiert werden, sind bekanntlich als überaus lebensfeindlich einzustufen, und nur aufgrund der Reparaturprozesse war die Evolution im natürlichen Kernstrahlungsfeld möglich.

 


 

 



Daher ist es kein Wunder, wenn z.B. betroffene Bäume, die ja ihr Leben lang an den Standort gebunden sind, mit Flucht-, Abwehr- und Untergangsreaktionen darauf reagieren. Die so vom Autor postulierte Neutronotropie könnte den destruktiven Einfluss auf Bäume erklären, die vorzugsweise im Bereich der Sternkreuzung von im Sinne des Modells aktiven Doppelrissen stehen. 

Wo sich Neutronen zu Strahlen formieren, ist zwangsläufig die Neutronendichte in deren unmittelbarer Umgebung (sogar im Vergleich zum mittleren Hintergrund) verringert. Dort muss sich das Lebewesen weniger auf Reparaturprozesse konzentrieren; vielmehr wird es seine Ressourcen stärker auf Wachstum orientieren können. Der Baum dürfte somit insbesondere im besagten Sternkreuzungsbereich eine Wuchskraftverstärkung erfahren, die z.B. anhand wesentlich größerer mittlerer Jahrringbreiten nachweisbar ist. Jene konstruktive Seite (der Neutronotropie?) wurde erst kürzlich am größten Baum der Erde, dem General Sherman, entdeckt, dessen Alter man daraufhin drastisch nach unten korrigieren musste. Beobachten wir das alles nicht selbst, wenn wir Bäume - wie in Angkor - im Ruinenbereich von Kultstätten und Heiligtümern antreffen?

Der Autor hat zudem genau dort, wo die berühmten Steinsetzungen in Reihen und Kreisen im bretonischen Carnac stattgefunden haben, erhöhte Neutronenflüsse gemessen, s. Wetter-Boden-Mensch, H. 5/2003. Es entsteht also der faszinierende Eindruck, dass Neutronenstrahlen und ihre Begleiterscheinungen zumindest in der Bretagne als architektonische Leitlinien gedient haben könnten. 
Dann müssten allerdings bestimmte Menschen die Strukturen solcher Strahlungsfelder gespürt haben, und wir hätten einen völlig neuen Zugang zu einem Naturphänomen und zu den Kultstätten/Heiligtümern der vergangenen Hochkulturen, falls sich an anderen Kraftorten - der Sternkreuzung von Doppelrissen bzw. Neutronenflächenstrahlen - ähnliches wiederholt.