Internationale Tagung "Europäische unterirdische Welten 2025"

Seit dem 15. Januar 1999 werden die `Unterirdischen Gewölbegänge zu Chemnitz` touristisch betrieben. Was das Projekt zumindest für Chemnitz und seine Region so einzigartig macht, kann man wie folgt andeuten:

* In Chemnitz und in seiner Umgebung häufen sich Vorkommen anthropogener, nicht bergbaulicher unterirdischer Hohlräume, deren ursprüngliche Bestimmung unzureichend erforscht ist.

* Die Existenz und die Nutzung zu verschiedenen Lagerzwecken ist seit 1495 mit historischen Quellen im Stadtarchiv belegbar, weshalb die `Bierthese` (Bau von unterirdischen Räumen zum Lagern und Reifen von untergärigem Bier seit 1511) nicht zutrifft.

* Der bauliche Bestand läßt trotz aller Überformungen eine Gemeinsamkeit mit entsprechenden Objekten (Erdställe, unterirdische Gang- und Bergkeller-Systeme) in ganz Mitteleuropa erkennen, was für eine ursprüngliche Erstellung `aus einer Hand` und für einen einheitlichen Zweck spricht. Die Architektur erinnert eher an mittelalterliche `Schutz- und Wehranlagen`.

In allen betroffenen Ländern gibt es Initiativen zur Erforschung der historischen unterirdischen Anlagen. Chemnitz wurde die Ehre der Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025 zuteil. Aus diesem Anlass soll die Internationale Tagung "Europäische unterirdische Welten" eine Gelegenheit zur gemeinsamen Bestandsaufnahme, zur Anregung der vertieften Forschungszusammenarbeit und zur nachhaltigen Förderung entsprechender Tourismusprojekte bieten, herzliche Einladung:

 

 

 

 

 

 

In Mitteldeutschland gibt es zahlreiche unterirdische, nicht bergbauliche Gang- und Bergkeller-Systeme, von denen immerhin ein Teil touristisch erschlossen ist und zum Besuch einlädt. Bei allem Größenunterschied ist eine architektonische Gemeinsamkeit mit den sogenannten `Erdställen`, die sich im südlichen Mitteleuropa konzentrieren, nicht zu übersehen. Daraus ergeben sich bedeutsame wissenschaftliche Fragestellungen zur mittelalterlichen Geschichte Europas. In der Tagung wird sich ein internationales Referententeam um Antworten bemühen:

 

 

In einem tiefen Bergkeller im Schloßberg zu Lichtenwalde wurden einst Symbole aus dem Felsen herausgearbeitet, die im 9. bis 11. Jahrhundert verbreitet gewesen sind. Ist das ein geheimnisvoller kunsthistorischer Fingerzeig auf das Alter der anthropogenen unteridischen Hohlräume?