Kritik am „Guten Platz“ und an einem Frequenz-Syndrom der Radiästhesie
von Dr. Hans-Dieter Langer, Niederwiesa

1. Einleitung

Im Jahr 1984 wurde die radiästhetische Welt (sicher eher im angenehmen Sinne) einigermaßen geschockt als Käthe Bachler ihr Buch „Der gute Platz“ herausbrachte. Jahrzehntelang quälten sich doch Rutengänger, Geopathologen und Geobiologen durch das Gewirr „krank machender Störzonen“ europäischer Schlafzimmer, um schlussendlich die störungsfreie Nische für das Bett zu finden, da kam die Erlösung: Man geht in das Zimmer und sucht nur noch den „Guten Platz“.

Die Anerkennung dieser Entdeckung ist denn unter Kollegen auch gebührlich. Selbst Politiker und staatliche Einrichtungen insbesondere in Österreich sind in heutigen Tagen dafür zu begeistern, wie man aus dem Internet erfährt. Für dieses originelle Überwinden traditioneller Barrieren ist auch der Autor Frau K. Bachler dankbar. Allerdings muss man sich auch wundern, denn viele einschlägige Experten haben die weitreichende Idee ja gar nicht aufgegriffen und sind gewissermaßen in ihren bisherigen Prinzipien treu geblieben. Das mag auch am begrenzten Aufnahmevermögen für Neues liegen, denn selbst K. Bachler steht ja unter der berechtigten Kritik, die Hartmann- und Curry-Gitter überzustrapazieren und das Benker-Gitter nicht anzuerkennen. Schauen wir zudem 70 Jahre zurück, dann begegnet uns ein richtiges Problem. Der deutsche Pionier der medizinisch orientierten Erdstrahlen-Forschung, Freiherr G. von Pohl (1978), kannte quasi nur die Wasserader. Was nun, wenn er seinen Patienten unbewusst zum Umzug von diesen auf eine Kreuzung des ihm damals ganz bestimmt unbekannten Benker-Systems riet?

Andererseits hat E. Hartmann im „Anhang zu den Schlussbetrachtungen“ auf den Seiten 275 bis 277 seines bedeutsamen Klassikers „Krankheit als Standortproblem“ (1986), folgendes geäußert: „Auch noch so bestechende Behauptungen, Theorien und Hypothesen wie Neutronenbremsung, ..., bringen uns nicht weiter, sondern verscheuchen uns nur die Physiker und zuständigen Experten von neuem.“ Nun, die Physiker lassen sich zum Glück von nichts und niemand „verscheuchen“, wenn sie den Naturphänomenen auf der Spur sind, doch leider gibt es zu viele interessante Spuren. Zudem hat die Physik schon sehr, sehr zahlreiche relevante Erkenntnisse abgehakt und niedergeschrieben, die den meisten Radiästheten - eigentlich sehr zum eigenen Nachteil - hoffentlich einfach nur entgangen sind. Lieber zerfleischen sich einige z.B. im Dschungel der „Großkraft“-, der „Dynamischen Gravitations“- oder der „Skalarwellen“- und „Neutrinopower“-Konstrukte des L. Straniak (1948), des R. Rumland (1999) sowie der J. von Buttlar und K. Meyl (2000). Mit einer vorgetäuschten Antiphysik, womit man Laien immer beeindrucken kann, wird endgültig und vorsätzlich Verwirrung gestiftet. 

Die Radiästhesie wäre um Meilen weiter, wenn viele ihrer schriftstellerisch tätigen Vertreter im Physikunterricht besser aufgepasst hätten oder wenigstens die Weiterbildung auf diesem für sie so wichtigen Gebiet favorisieren würden. Der Autor darf als radiästhetisch sehr interessierter Physiker mit 61 Jahren versichern, wenn er dies nicht selbst noch immer täte, er würde zwar die moderne Physik wohl nicht mehr verstehen, doch die aktuelle Entwicklung in der Radiästhesie ganz bestimmt nicht mehr begreifen. Zum Glück schafft es eine dankbare Aufgabenstellung, sich immer wieder aufzuraffen, um radiästhetische Spreu vom Weizen zu trennen: Es sind u.a. der Ausbau und die Aktualisierung der „Ersten Wünschelrutenausstellung der Welt - Physik und Radiästhesie“, s. H.-D. Langer (2001), die im Jahr 2000 im Schloss Lichtenwalde bei Chemnitz aus der Taufe gehoben wurde.


2. Wie finde ich den Guten Platz?

Diese Frage wird in den Kursen von K. Bachler gewiss für die Teilnehmer erschöpfend beantwortet. Man wird erfahren, dass am Guten Platz keine „krank machende Störzone“, kein „krank machender Störreflex“ u. dgl. mehr vorkommen. Somit lernt man allerdings z.B. immer noch nicht, wie man an dieser Stelle die mögliche Existenz des Benker-Gitters ausschließt.

Schlimmer sogar, sofern es weitere für K. Bachler unbekannte pathogene Effekte gibt, bleiben diese ebenfalls unberücksichtigt, weil ich nicht suchen kann, wovon ich keine Vorstellung habe. Suchen Sie mal den „Schufulix“ in dem Buchdeckblatt in Bild 1! Oder man stelle sich vor, niemals einen Schlüssel kennen gelernt zu haben, und dann kommt jemand und verlangt, sich an der Schlüsselsuche zu beteiligen. Diese Suche wäre prinzipiell sinnlos.


Bild 1: Suchen Sie einmal in diesem Buchdeckblatt
            den „Schufulix“!


Mühsam hat sich in der Radiästhesie die Vorstellung durchgesetzt (?), dass nicht die radiästhetischen Hilfmittel, sondern wir selbst die Dinge wahrnehmen, verarbeiten und nach Bewertung die Rute und das Pendel mit unserer Motorik zur Reaktion bringen. Dahinter steht ein Lernprozess, genau so, wie wir uns das Sehen und Erkennen, das Orientieren und Gehen, das Analysieren und Handeln mit mehr oder weniger Tiefgang selber aneignen müssen. Dabei greifen wir in unserem Lebensablauf zunehmend und ausschließlich auf unsere individuell allmählich „abgespeicherte“ Erfahrung zurück. Ist eine Rubrik nicht vorhanden, so können wir die auch nicht benutzen. Sie entgeht uns ganz einfach. Da helfen auch nicht die Erleuchtungen gewisser Weiser, wonach über uns und zum radiästhetischen Abgreifen nahe das Wissen der gesamten Menschheit lauert. Von Neutronen beispielsweise hatten ja die Menschen zwei Millionen Jahre lang keine Ahnung, es sei denn, die Außerirdischen hätten mitgemischt.

Der angedeutete Lernprozess gilt auch für geopathische Störgrößen im Konzept „Guter Platz“, so verführerisch dieses auch sein mag. Man wird unwillkürlich an die Mahnung „verweile doch, oh Augenblick“ erinnert. Der Gute Platz ist nur so gut, wie ich mich im geopathischen Repertoir auskenne!! Anderenfalls könnte übrigens die biologisch orientierte radiästhetische Forschung einpacken.


3. Ein Frequenz-Syndrom der Radiästhesie

Jedes Ding soll eine Frequenz repräsentieren, so z.B. die „Heilfrequenzen“ - eigentlich Zahlen, die zudem positiv und negativ (!) sein können - von F. Koch (2001) oder die „Grundfrequenzen“ des hypothetischen „Erdfeldes“ von K. Piontzik (2002). Weshalb benennt man eigentlich ein Ding, das man neu entdeckt zu haben glaubt, mit „Frequenz“? Wir müssen jederzeit Namen vergeben, um uns im Rahmen eines bestimmten Fachgebietes über die Dinge überhaupt und über Grenzen hinweg verständigen zu können. Die Medizin praktiziert das, sehr zum Nachteil der Patienten, seit Urzeiten beispielsweise mit Latein. Auch die Physik tut es, allerdings zunehmend mit Englisch. (Eine bedenkliche Entwicklung aus der Sicht des Autors, denn Fachbegriffe vergibt schließlich der Entdecker oder Erfinder.) Allerdings wirkt es demagogisch, wenn man gerade in der Radiästhesie Begriffe definiert, die ausgerechnet in der Naturwissenschaft bereits längst vergeben sind.

Warum aber, um Himmels willen, sollen die Gegenstände dann auch noch mit dieser „Frequenz“ senden, um nur mit uns Radiästheten zu kommunizieren? Lediglich bestimmte Plus- bzw. Minus (?)-„Frequenzen“ sollen uns sensibel, gesund bzw. auch krank machen? Immerhin besteht nach F. Koch (2001) auch Hoffnung: „Benötigt wird ein Solar-Taschenrechner. In ihn geben wir nun die entsprechende Zahl ein und strahlen dann in die Hand oder die schmerzende Stelle ein. Somit sind die Erreger in ca. 2x2 Minuten abgetötet.“ Das walte Hugo! Auch K. Piontzik (2002) strapaziert unsere Vorstellungswelt. Da sind aufgrund seiner Überlegungen die „Grundfrequenzen“ um 10 Hz plötzlich die Hauptbestandteile der Gitter. Steht die daraus folgende Wellenlänge von ca. 30 000 km nicht in krassem Widerspruch zur Praxis aller Radiästheten, deren Ruten- bzw. Pendel-„Antennen“ auf den Bereich der cm- bzw. dm-Wellenlängen (Gigahertz-Bereich!) fixiert sind, z.B. R. Schneider (1984), Ch. Rohrbach (1996), D. Schneider (1997)?

Die Einfrequenz-Vertreter sind jedenfalls jedwede physikalisch plausible Erklärung schuldig geblieben. Da die zuständige Physik eine solche Frequenz-„Monokultur“ gar nicht kennt - bei ihr geht es naturgegeben stets um Spektren - bleibt auch sie selbstverständlich die Antwort schuldig. Genau dies lässt nun die Blüten treiben, und am Ende sieht eigentlich niemand mehr durch. Oder behauptet etwa jemand, die Radiästhesie spräche wenigstens untereinander eine gemeinsame Sprache??

Zu sich selbst ehrliche Menschen können ihr Frequenz-Syndrom auch mit folgendem Experiment selbst überprüfen: 10 leere schwarze Filmschachteln werden gesammelt. Dann nehmen wir eine blütenweiße Daunenfeder von der Gans und bestimmen ihre radiästhetische Frequenz. (Sie muss sich aus unserer nächtlichen Erfahrung unbedingt im harmonischen Teil des Frequenzspektrums wieder finden.) Nun stecken wir die Feder in eine der Schachteln und schließen sämtliche Deckel. Jetzt wird z.B. im Plastesack gemischt. Wir sind ja in der Lage, vermöge der Frequenz mit Rute oder Pendel - begnadete sogar ohne diese Zeigerhilfsmittel - die Feder zu finden. Also holen wir die Dosen der Reihe nach aus dem Sack und prüfen auf Anwesenheit der Feder. Aber bitte tun Sie das, ohne vorher die Deckel zu öffnen! Sollten Sie auf Anhieb treffen, müssen sie den Versuch aus statistischen Gründen wenigstens noch 10x, genauer 2.000x, wiederholen. Wenn Sie das Schwarz der Dosen irritiert, so streichen Sie sie mit der Farbe Ihrer Wahl an, aber behaupten Sie bitte nicht plötzlich, die Frequenz könne ja aus der Dose gar nicht heraus!

Es schauert nämlich einen Hund, wenn ein Diplomingenieur, K. Jaensch u.a. im Jahr 1987, wie folgt schrieb: „Das Licht besteht ebenfalls aus elektromagnetischen Wellen von noch höherer Frequenz, nämlich Milliarden Hertz (Oh, je!). ... Noch eine Million mal schneller (Autsch!) sind die Röntgenstrahlen und die Gammastrahlen.“ Unverzeihlich, bei der Lichtfrequenz hat er sich gleich um 6 Größenordnungen vertan und mit der Geschwindigkeit steht er offenbar völlig im Konflikt. Setzen, Herr Jaensch, Note 5!

K. Meyl hat den Virus des „Perpetuum mobile“ reaktiviert. Nun kreist das Elend wieder in den Köpfen. Weil die Neutrinophysik noch schwer zu kämpfen hat, eignet sich offenbar dieses Gebiet besonders gut zur persönlichen Profilierung. Da werden z.B. „gespeicherte“ Neutrinos sogleich wie selbstverständlich zu Erdstrahlen umfunktioniert. Zudem sorgt der verbale Brückenschlag zum „Äther“ der theoretischen „Skalarwellen“ dafür, dass sich kaum noch ein Radiästhet traut, Fragen zu stellen. K. Meyl ist allerdings ein schlechter Naturbeobachter, so dass auch sein Projekt zum Scheitern verurteilt ist.

Da kann man freilich über Formulierungen der Art „dass bei rechter Wellenlänge (oder Frequenz) Wasseradern geworfen, elektromagnetische Felder gestoppt und radioaktive Fernstrahlung abgewehrt werden kann.“, wenigstens noch herzhaft lachen. Der Autor solcher Sätze, H. Fritzsche (1987), glaubte nämlich gleich selbst an sein Orakel: „Aus diesem Grunde wird die Radiästhesie nie ein artiges (vermutlich Kind) der augenblicklich etablierten Wissenschaft werden.“ Er kann sich ganz bestimmt darauf verlassen, denn das tut die letztere, wenn die erstere so weiter macht.

Eine Steigerungsform der besonderen Art begegnet einem bei J. Oberbach (1988). Der Autor des viel versprechenden Buches über „Erdstrahlen und Atom-Krankheiten“ erhebt sich nämlich selbst zum Propheten, der das nächste Jahrtausend der (radiästhesiegeführten) Wissenschaften seiner Prägung, versteht sich, einläutet. Dabei verwendet er ausgerechnet den Steigbügel solcher Professoren wie H.-D. Betz und H. L. König (1989), die sich kraft wissenschaftlicher Überzeugung ein Leben lang erfolgreich für die Erforschung des Wünschelruten-Phänomens eingesetzt haben. Sie wurden deshalb von Teilen ihrer Fachkollegen unverdient förmlich geächtet. Doch J. Oberbach hatte gar kein Recht, diesen engagierten Personen in übelster Weise auf die Füße zu treten. Obgleich er nämlich in seinem Werk mit wahllos entliehenen Fachbegriffen nur so um sich wirft, dürfte er nicht einmal von elementarsten Zusammenhängen - wo er doch die moderne Physik neu ordnen wollte - nicht das geringste begriffen haben. Stellvertretend für alle seine Irrungen mag seine Äußerung stehen, wonach zwar die Glühlampe Photonen aussendet, die Leuchtstoffröhre jedoch nicht. (Selbst die Geschichte blieb für ihn unverstanden, indem er von „Hunnenkriegen“ schreibt, die um 450 stattfanden, und eigentlich die Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert meint, s. z.B. H.-D. Langer, 2002.)

15 Jahre später darf man sich vielleicht solche Zitate und Kommentare leisten, ohne gleich gesteinigt zu werden. Im übrigen macht der Autor ein Angebot: Man verzichte einmal auf einige der üblichen radiästhetischen Kurse und komme stattdessen zum Haus Ellen in Niederwiesa (bei Chemnitz) und belege je einen Lehrgang „Physik für Radiästheten“ und einen Anfängerkurs „Neutronotropie und Orte der Kraft“. Zudem kann man gleich noch unter sachkundiger Führung den „Neutronengarten zu Niederwiesa“ und die „Erste Wünschelrutenausstellung der Welt“ besichtigen.


4. Was kann man noch hinzu lernen?

Freiherr G. von Pohl muss nicht der erste gewesen sein, der die Wasserader als krank machende Störzone erkannt hat. Er hat sie aber erstmals sehr eindringlich in Verbindung mit Krebs gebracht. Die entsprechende Rolle der Verwerfung verliert sich - zumindest für den Autor, der wegen der Wünschelrutenausstellung gern genaueres wüsste - leider auch irgendwo in der Geschichte. Den Umgang mit ihr dokumentierte indirekt bereits der Chemnitzer Bürgermeister Georgius Agricola im Jahr 1554, s. G. Fraustadt und H. Prescher (1974), denn das in den Klüften der Erdkruste verborgene Silber fand man zu seiner Zeit bekanntlich mit der Wünschelrute. Wenn man sein Buch „De re metallica libri XII“ genau liest, so ist sogar von den „Ausdünstungen“ der Silberadern zu erfahren, die Bäume reihenweise krank machen. G. Agricola war ein hervorragender Naturbeobachter!

Dann kam die Zeit der radiästhetischen Gitter. Wer hat denn nun als erster diesen Begriff aufgebracht? Waren es nach G. I. Hürlimann (1993) F. R. Peyre´ (1937), S. Wittmann (1945), E. Hartmann (seit 1948?), M. Curry (1952) oder A. Benker (1953)? Oder war es jemand anderes, der einfach übergangen worden ist? Es heißt doch sinngemäß, wer seine Geschichte nicht kennt, hat keine Zukunft. Bezieht man z.B. die „Heiligen Linien“ ein, so wird G. I. Hürlimann gewiss ohnehin recht haben, wonach bereits die Urbasken, Äthiopier, Ägypter, Kreter, Griechen, Römer, Kelten und Indianer damit umgingen.

In den neueren Veröffentlichungen, z.B. von F. R. Peyre´ (1937) bis K. Piontzik (2002), bleibt trotzdem der entscheidende Beweis per Messung aus. Insbesondere sind uns sämtliche Autoren die brennende Antwort darauf schuldig, was denn nun das eigentliche krank machende Agens der „Gitterstrahlung“ ist. Man wird unwillkürlich an die Hilflosigkeit jener ungezählten Forscherteams erinnert, die - weltweit mit viel Geld ausgestattet - die Schädlichkeit von elektromagnetischem Smog zu ergründen suchen. Machen elektromagnetische Felder wirklich krank?

Manche Radiästheten haben aus dem Smog-Thema trotzdem und selbstredend längst wieder ein „Geschäft“ gemacht. Eines der typischen Horror-Objekte ihrer Wahl ist die Hochspannungsleitung. (Zugegeben, auch der Autor wird schon krank beim Anblick dieser für die Landschaft so barbarischen Monster, allerdings zählen neuerdings z.B. auch die Legionen von Windrädern oder die riesigen Kästen der Einkaufszentren auf Berggipfeln dazu.) Leider scheint keiner von ihnen das Phänomen systematisch beobachtet zu haben. Es gibt nämlich nach Feststellungen des Autors so manche Trasse, unter der sich schon wieder so eine Art von Hochwald entwickeln durfte, bevor die Säge kommt. Zumindest die Kronen solcher Bäume müssten doch durchgängig deutliche Krankheitssymptome zeigen, aber Fehlmeldung, mit Ausnahme von Einzelbäumen. Andererseits gibt es keinen Zweifel daran, dass z.B. Bäume über Wasseradern bzw. an Rändern von Fließgewässern reihenweise ernsthafte Zerr- bzw. Schadensbilder aufweisen. Man sollte zum Nachweis des Verlaufs einer Wasserader (und zum genauen Beobachten von darüber wachsenden Bäumen) auch als Rutengänger durchaus einmal die Wünschelrute beiseite legen und die Natur direkt ins Visier nehmen. Es gibt viele oberirdische Anzeichen dafür (z.B. wenn Quellwasser eines Berges im Erdreich wieder verschwindet und weiter unten am glatten Hang als Zweitquelle wieder austritt), allerdings muss man halt solche Situationen mit geübtem Auge suchen. Wenn dann ehrlicherweise erst nachträglich die Sache mit der Rute oder mit dem Pendel nachvollzogen wird, so hat man so etwas wie eine „Kalibrierung“ durchgeführt. Ohne Kalibrierung und Eichung könnte man sich nämlich auf die modernste Messtechnik nicht verlassen. Das gilt auch für das noch so intelligente Meßsystem Mensch mit dem Zeiger in der Hand. Der Autor darf hier versichern, aus der Erfahrung vieler Tests mit Radiästheten zu schreiben, die sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Wer nicht bereit ist, sich regelmäßig an den realen Naturerscheinungen rückzuversichern, der baut sich sehr schnell eine groteske und irreale Welt von Frequenzen, Störzonen und Boviseinheiten auf. Da haben sich ganze Schulen etabliert. Es scheint freilich, dass viele Schüler gerade dadurch fasziniert werden. So wird das Haus auf tönernen Füssen immer höher gebaut.

Der Autor hat es einmal anders versucht. Mit Messungen, theoretischen Überlegungen und anhand des lebenden Referenzsystems der Bäume - so eben, wie in der Physik üblich - hat er auf die Feinstruktur des terrestrischen Neutronenfeldes aufmerksam gemacht, s. u.a. H.-D. Langer (1997) und (1998). Man kann allerdings auch lernen, die damit verbundenen ortsfesten Flächenstrahlen (Neutronenmoden) und Neutronen-Teilstrahlen radiästhetisch zu registrieren, betont er. Doch nur wenige Radiästheten sind vorbei gekommen, um sich näher zu informieren oder sich gar mit den damit verbundenen „krank machenden Störzonen bzw. Störreflexen“ vertraut zu machen, um sie bei der Bau- bzw. Schlafplatz-Untersuchung einzubeziehen. Wenn das ihre Kunden wüssten!

Die Bäume anhand der Neutronotropie und exakte Messungen, z.B. H.-D. Langer (2003), beweisen es demgegenüber überzeugend, es handelt sich eindeutig um krank machende Phänomene. Im übrigen diskutieren Nuklearmedizin bzw. Biophysik schon lange nicht mehr über die Schädlichkeit der Neutronen für Zellbestandteile, während die Militärs längst zugeschlagen haben. Umso mehr ist die Diskussion über die bisher weit unterschätzte Höhe des biologischen Schadenspotentials von Neutronen im Gange.

Möglicherweise ist den Geomanten und einschlägigen Radiästheten zudem entgangen, dass es jetzt nach H.-D. Langer (2001) einen physikalischen Lösungsansatz zu den Themen „Orte der Kraft“ z.B. der B. Merz (1989) bzw. „Heilige Orte“ z.B. des J. Pörner (1994) gibt. Man könnte jetzt, wie der Autor, den „geomantischen Zonen“ des E. Worsch (1992) , den „Kraftlinien“ des J. M. Möller (1995), den „Ley-Linien“ der N. Pennick und P. Devereux (1991) oder auch den „Schloten“ des H. Grünfelder (2002) mit einem richtigen physikalischen Konzept auf den Grund gehen.


5. Fallbeispiele

Um den Nachholebedarf anschaulich zu machen, seien nachfolgend zwei Fallbeispiele radiästhetischer Schlafzimmer-Untersuchungen besprochen. Das Störzonen-Repertoir wird dabei nach zwei Varianten unterschieden:

Die Variante a kennt nur Wasseradern, Verwerfungen und das Benker-Gitter, während bei Variante b zusätzlich Neutronenmoden berücksichtigt worden sind. In jedem Fall handelt es sich um Flächenstrahlen, die annähernd senkrecht im Raum stehen. Daher kann man im Grundriss - jeweils vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt - üblicherweise die senkrechte Projektion als Linie eintragen. Die gewählten Stricharten dienen lediglich zur Unterscheidung der Störzonen. Schwankungsbreiten wurden nicht dargestellt. (Neutronenmoden sind eher sehr schmal.)

Beispiel 1

Ein jüngeres Ehepaar in Chemnitz plagte sich wiederkehrend seit längerem mit verschiedenen Krankheitssymptomen herum, ohne dass der Arzt helfend eingreifen konnte. Deshalb wurde der Autor zur Hausuntersuchung bestellt.

Das Ergebnis (Variante b) ist in Bild 2a dargestellt. Es passieren das Schlafzimmer außerhalb des Ehebettes zwei Verwerfungen und drei Neutronenmoden. Dagegen laufen das Gitter (mit Kreuzung in der Wand) fast diagonal und eine Neutronenmode in Brusthöhe quer durch beide Betten. Somit waren beide Eheleute geopathogen belastet.


Bild 2a: Variante b - Es wurden auch die Neutronenmoden festgestellt.

Es wurde daher dringend eine Lösung mit Einzelbetten in den Wandlagen der „störzonenfreien“ Plätze, alternativ Ehebetten diagonal in der einzigen „freien“ Lücke, empfohlen. Genau genommen gibt es den „Guten Platz“ für beide Betten nicht. Daher wurde zusätzlich die Spezialkorkmatte angeraten.

Wenn man Neutronenmoden nicht kennt, würde man sich gemäß Variante a in Bild 2b mit getrennten Betten jedenfalls auf der sicheren Seite wähnen; ein fataler Fehler.

 


Bild 2b: Variante a - Neutronenmoden sind dem Radiästheten unbekannt




Beispiel 2

Von einem Ehepaar in Zwickau war vor Jahren der Mann verstorben. Die Frau schlief schon immer im Bett, dass in Bild 3a durch das Punktmuster hervorgehoben ist. Nachdem sie Leukämie und daher Chemotherapie bekam, bestellte sie den Autor zur radiästhetischen Hausuntersuchung.

Nach Bild 3a wurde eine gemäß der Anamnese starke geopathische Belastung beider Betten festgestellt. Nur das Gitter, eine Neutronenmode und eine Verwerfung lagen außerhalb der Ehebetten. In diesem Bereich kreuzten sich hingegen eine Wasserader, eine Verwerfung und 8 (!) Neutronenmoden. Bei einer solchen Situation ist ein „Guter Platz“ im Zimmer überhaupt nicht auszumachen.


Bild 3a: Variante b - Es wurden auch die Neutronenmoden festgestellt



Ohne Kenntnis der Neutronenmoden wäre man da allerdings entsprechend Bild 3b ganz anderer Meinung.

 

 


Bild 3b: Variante a - Neutronenmoden sind dem Radiästheten unbekannt.



Schlußfolgerung

Zum Glück befinden sich Schlafzimmer nicht immer im Bereich terrestrischer Neutronenwellenleiter. Doch es bleibt für Radiästheten, die Neutronenmoden nicht kennen, trotzdem eine schlechte Nachricht. Zudem hat der Autor auf die Darstellung von Neutronen-Teilstrahlen verzichtet, die ebenfalls geopathogen sind, s. H.-D. Langer (2003), und auf deren mögliche Anwesenheit man das Schlafzimmer unbedingt ebenfalls untersuchen muss. 


Literatur

Bachler, K. Der Gute Platz, Selbstverl., Linz (1984)

Fraustadt, G.; 
Prescher, H.: Georgius Agricola, De re metallica libri XII, Deutscher Verl. der Wissenschaften, Berlin (1974)

Hartmann, E.: Krankheit als Standortproblem, Bd. 2, Karl F. Haug Verl., Heidelberg (1986)

Hürlimann, G. I.: Pendeln ist erlernbar, M&T Ed. Astroterra, Zürich (1993)

Jaensch, K.: Immer noch unerkannt: Was sind Erdstrahlen?, Wetter Boden Mensch, H. 21 (1987) S. 1963-65

Koch, F.: Heilfrequenzen, Sonderdruck (2001)

Koch, F.: Ein Rutengänger informiert und berät, Sonderdruck, 5.Auflage (2001)

König, H. L.; Betz, H.-D.
Der Wünschelruten-Report, Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht, Eigenverlag, München (1989)

Langer, H.-D.: Das geophysikalische Standortproblem der Solitärbäume: Ergebnisse systematischer Naturbeobachtungen, Veröff. Museum für Naturkunde Chemnitz, Bd.
                       20 (1997) S. 115-132

Langer, H.-D.: Das geophysikalische Standortproblem der Solitärbäume: 
Neutronotropie - Meßergebnisse und Modellvorstellungen, Veröff. Museum für Naturkunde                                   Chemnitz, Bd. 21 (1998) S. 84-96

Langer, H.-D.: „Orte der Kraft“ - ein Phänomen terrestrischer Neutronen, Z. für Radiästhesie, 53. Jgg., H. IV (2001) S. 14-39

Langer, H.-D.: Erste Wünschelrutenausstellung der Welt (Rezension), Z. für Radiästhesie 53. Jahrg., Januar-März 2001, Nr. 1, (2001) S. 1-4

Langer, H.-D.: Das geophysikalische Standortproblem der Solitärbäume: Ein Testbaum, der einen Neutronen-Teilstrahl abbildet, zur Veröff. eingereicht bei der Zeitschrift                           Veröff. Museum für Naturkunde Chemnitz, im Januar 2003

Langer, H.-D.: Die Schatzkammern von Chemnitz - Nur eine Saga der uralten Stadt?, RHOMBOS-Verl., Berlin (2002)

Merz, B.: Orte der Kraft, Eigenverl., Chadonne (1989)

Möller, J. M.: Geomantie in Mitteleuropa, Aurum Verl., Braunschweig (1995)

Oberbach, J.: Erdstrahlen und Atom-Krankheiten, DBF Vertriebs GmbH, München (1988)

Pennick, N.; Devereux, P.:
 Leys und lineare Rätsel in der Geomantie, M&T Ed. Astroterra, Chur u.a. (1991), 


Piontzik, K.: Das Magnetfeld der Erde, Zeitschrift für Geobiologie, H. 2 (2002) S. 35-52

Pörner, J.: Radiästhesie - Ein Weg zum Licht?, Ed. Astrodata, Wettswil (1994)

Rohrbach, Ch.: Radiästhesie, Physikalische Grundlagen und Anwendung in Geobiologie und Medizin, Karl F. Haug Verl., Heidelberg (1996)

Rumland, R.: Das Wünschelrutenphänomen, Georg Wenderoth Verl., Kassel (1999) 

Schneider, D.: Die biologische Wirkung von Wetterstrahlung und Planetentönen auf Menschen, Z. f. physikalische und medizinisch angewandte Radiästhesie 
                        Nr. 8 (1997) S. 20-31

Schneider, R. Leitfaden und Lehrkurs der Ruten- und Pendelkunst, Einführung in die Radiästhesie, Teil II, Oktogen-Verl., Wertheim, 2. Aufl. (1984)

Straniak, L.: Die 8. Großform der Energie, Z. Mensch und Schicksal (1948/49)

von Buttlar;
Meyl, K.: Neutrinopower, Argo-Verl., Marktoberdorf (2000)

von Pohl, G.: Erdstrahlen als Krankheits- und Krebserreger, Fortschritt für alle Verl., Feucht (1978)

Worsch, E.: Erdstrahlen und deren Einfluß auf die Gesundheit des Menschen, Verl. Für Sammler, Graz (1992)