Hänschen und die kleinen Tiere
von Dr. Hans-Dieter Langer, Niederwiesa

Leseauszug 


Anmerkung für den Leser

Dies ist ein Leseauszug aus einem Buch über das schlesische Hussinetz, dem - zeitweise in Friedrichstein umbenannten - Geburtsort des Autors Hans-Dieter Langer. Er mit seiner Frau Ellentraud eine neue Heimat im Haus Ellen zu Niederwiesa/Freistaat Sachsen gefunden hat. Doch er hinterfragt nun mit dieser historischen Dokumentation, die zugleich unterhalten soll, woher er eigentlich wirklich kommt, wer seine Ahnen waren und warum das Dorf Husinec-Hussinetz-Friedrichstein-Gesiniec eine so bewegte, eine wahrhaft europäische Geschichte aufzuweisen hat.

Es fehlen bei Literaturzitaten (L) noch die bibliographischen Angaben. Im Prolog ist zudem von Minka die Rede. Sie kommt bereits im Abschnitt „Das Kriegskind erinnert sich“ vor. Die geliebte Katze ist übrigens in Ausübung ihrer eigentlichen Pflicht in freier Wildbahn vergiftet worden. Dieses scheinbar völlig belanglose Ereignis war aber Teil einer seit dem Jahr 1749 nachweislichen Dorfidylle, die durch den 2. Weltkrieg und seine schrecklichen Folgen nahezu vollkommen zerstört worden ist. Ging aber dadurch tatsächlich und endgültig auch eine einzigartige Dorfgemeinschaft unter?

Minka erinnert den aufmerksamen Leser sicher nicht nur an eigene, erlebte Tiergeschichten und damit nicht nur an das ganze Glück und Elend eines kleinen Jungen, sondern möglicherweise auch an das Wesen von Krieg und Frieden, an Menschen und Nachbarn, an Ursache und Wirkung, erinnert wird. Sind nicht gerade Tiere dazu besonders geeignet?

Gelegentlich kommen im Text Ortsangaben vor, z.B. (177/Aue). Sie bezeichnen Haus-Nummer und Ortsteil bzw. Strasse in einem Lageplan von Hussinetz, der in anderen Abschnitten genau beschrieben wird. Die kursiv gestellten Worte (ohne Anführungszeichen) entsprechen der Ausdrucksweise, wenn in der engeren Heimat, dem Kreis Strehlen, genauer in Hussinetz-Friedrichstein, „deutsch“ gesprochen worden ist. Das war in preußisch-deutschen Zeiten gerade in Husinec und in Hussinetz gelegentlich durchaus ungewollt, weil man aus Tradition das Böhmische vorzog. Dann aber wurde Deutsch in den folgenden Reichen zur Pflicht, was schließlich in der Bezeichnung Friedrichstein gipfelte. Nachdem vom Geburtshaus (5/Kauba-Reihe) freilich eine Zeit lang sogar russische Befehle ausgingen - was zudem nichts weniger als die physische Vernichtung der halben Dorfschaft zur Folge hatte - wurde die Muttersprache auch noch zu Gunsten des Polnischen verboten: Gesiniec! 

Als Hänschen nach der Vertreibung endlich wieder auf deutschem Boden Fuß fasste, schwirrten in seinem Kopf die Sprachfetzen von vier Nationen bleibend herum, und ... aus ihm war ein Hans geworden ... der nun doch erst wieder richtig Deutsch lernen musste. Doch erwiesen sich manche schlesischen Vokabeln als Erhaltungsgrößen, genau so wie die Liebe zur alten Heimat.

Und nun zum Text:

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